Landschaftsbild mit Windrädern

ZEF wird zur ZukunftsEnergie Nordostbayern

‍Es ist mehr als nur eine Änderung des Namens: Mit der am 5. Juli 2021 erfolgten Umbenennung der ZukunftsEnergie Fichtelgebirge (ZEF) GmbH in die ZukunftsEnergie Nordostbayern (ZENOB) GmbH ist eine konsequente Weiterentwicklung verbunden.

Dank Kapitalerhöhung, Änderung der Satzung und Erweiterung des Aufgabenspektrums soll die interkommunale Zusammenarbeit gestärkt werden. Zudem wird mit der geplanten Aufnahme weiterer Gesellschafter eine Erweiterung in der Fläche verbunden sein. Gleich bleibt das Ziel: eine nachhaltige, dekarbonisierte Energiewirtschaft in der Region.

„Neben der bisherigen Fokussierung auf Windenergie und ein lokales Ökostrom-Produkt werden wir uns nun auch
den Themen Speicherung von Energie sowie Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität widmen“, so ZENOB-Geschäftsführer Marco Krasser. Dazu kommen das Engagement in Sachen Nahwärmenetze, CO2-neutrale Gewerbeparks und Klärschlammtrocknung. All das seien entscheidende Faktoren auf dem Weg in eine Energieversorgung, die auf regionalen, erneuerbaren Quellen basiert. Unternehmen wie die ZENOB betrachtet Krasser als unverzichtbar für deren Realisierung, denn „viel mehr als in früheren Zeiten kommt es heute auf die Kooperation in der Region an“. Schließlich sei die Energiewirtschaft der Zukunft dezentral und kleinteilig.  

„Für mich ist die ZENOB ein elementarer Bestandteil des Wunsiedler Wegs, mit dem wir seit Jahren die Energieversorgung hier vor Ort transformieren“, sagt ZENOB-Aufsichtsratsvorsitzender und Erster Bürgermeister Wunsiedels Nicolas Lahovnik. Mit der Gesellschafterversammlung am 5. Juli seien die Weichen für ein gesundes und nachhaltiges Wachstum der Gesellschaft gestellt worden. Erste Interessenten außerhalb des Fichtelgebirges, die mitmachen wollen, würden schon bereitstehen, freut sich Lahovnik „Ich bin froh, dass ich gleich im ersten Jahr meiner Amtsperiode den Vorsitz des Aufsichtsrats dieser dynamischen Gesellschaft übernehmen durfte. Besonders wichtig ist es mir, die Stadt Marktredwitz als Partnerin des gemeinsamen Oberzentrums  Wunsiedel-Marktredwitz noch enger und mit größerem Anteil mit ins Boot zu holen.“

Engagement in Sachen Energiewende seit 2010

Es sei gut, dass nun die Grundlage für die Aufnahme weiterer Gesellschafter geschaffen worden sei, betont Stefan Göcking, Bürgermeister des ZEF-Gründungsmitglieds Arzberg. „Wir gehen damit einen weiteren Schritt in Richtung eines effizienten interkommunal umgesetzten Klimaschutzes“, so Göcking weiter. Ähnlich sieht das Thomas Schwarz, Erster Bürgermeister von Kirchenlamitz, das ebenfalls ZEF-Gründungsmitglied ist. Die Entwicklung der ZEF kann sich laut Schwarz sehen lassen. „Bereits 2010 und damit vor der bundesweiten Ausrufung der Energiewende haben wir damit begonnen, eine klimaneutrale Energieversorgung aufzubauen. Mit der ZENOB wird nun ein weiteres Kapitel aufgeschlagen.“

Bereits die ZEF habe gezeigt, dass es möglich sei, Lösungen für Klimaschutz und zukunftsfähige, lokale Energieversorgung auf interkommunaler Ebene zu entwickeln, sagt Oliver Weigel, Oberbürgermeister von Marktredwitz, das deutlich stärker an der ZENOB beteiligt ist als bisher an der ZEF. Mit den Projekten der ZEF beziehungsweise nun der ZENOB würde auch die Wertschöpfung in der Region erhöht, was für das bislang strukturschwache Fichtelgebirge ein sehr relevanter Punkt sei. „Wir sind stolz,  unseren Anteil deutlich aufzustocken und somit das Niveau der Gründungsgesellschafter zu erreichen“, ergänzt Weigel. „Jetzt wollen wir  mit konkreten Projekten auch unserer Stadt ein deutliches Zeichen in Richtung Energiezukunft setzen.“

Professionalisierung der ZENOB

Marco Krasser ist sich sicher, dass „weitere Gesellschafter die Vorteile einer engen Kooperation der Kommunen erkennen werden“. Darüber hinaus wolle man sich an einer Planungs- und Entwicklungsgesellschaft beteiligen. So lasse sich etwa das Management und das Abschätzen des Potenzials von Projekten professionalisieren – ebenso wie der Aufbau von jederzeit abgreifbarem Know-how oder die Akquise von Fördermitteln, mit denen die Wirtschaftlichkeit maximiert werden könne.
Krassers Dank gilt den aktuell neun Mitgliedern, die über etwa ein Jahrzehnt tatkräftig und innovativ die Entwicklung der ZEF vorangetrieben hätten. „Wir alle sind davon überzeugt, mit der ZENOB nahtlos daran anknüpfen zu können.“ Mit der WUN Infrastruktur KU wird sich schon in Kürze ein weiteres Unternehmen der Stadt Wunsiedel an der ZENOB beteiligen, um speziell das Thema Klärschlammtrocknung und –verwertung aufzugreifen und gemeinschaftlich zu bearbeiten. Krasser, der auch Vorstand der Infrastruktur KU ist, betrachtet Klärschlamm nicht als Abfall, sondern als Rohstoff und daher sei es nur folgerichtig, diesen in das Wunsiedler Konzept einzubeziehen, bei dem Nachhaltigkeit oberste Priorität habe.

Vorne von links nach rechts: 1. Bgm. Wunsiedel Nicolas Lahovnik - Unser Bürgermeister für Wunsiedel, OB Marktredwitz Oliver Weigel, 1. Bgm. Arzberg Stefan Göcking, 1. Bgm. Kirchenlamitz Thomas Schwarz und 1. Bgm. Nagel Helmut Voit.

Hinten von links nach rechts: KUM Martredwitz Gerald Hoch, KUM Marktredwitz Markus Brand, ZENOB-GF Marco Krasser, 1. Bgm. Marktleuthen Sabrina Kästner, LuK Helmbrechts Gerd Dilsch und 1. Bgm. Tröstau Rainer Klein