ZENOB plant neuen Geschäftsbereich ZENOB Charge
Die Zahl der Elektroautos steigt und damit auch die Zahl der Ladevorgänge, was bedeutet: Es gilt, die Ladeinfrastruktur zügig auszubauen. Die ZENOB übernimmt auch hier Verantwortung und plant deshalb den neuen Geschäftsbereich ZENOB Charge. Damit wird nicht nur die Reduzierung der klimaschädlichen Emissionen im Verkehrssektor unterstützt, sondern werden auch perspektivisch mehr mobile Energiespeicher geschaffen. Denn: Die Batterien von Elektroautos können Strom aufnehmen, wenn gerade zu viel davon erzeugt wird, und ihn ins Netz abgeben, wenn daran Bedarf besteht. E-Autos sind also sozusagen hochflexible Kunden, die das Kundenportfolio der ZENOB neben Industrie und Haushalten abrunden.
Das Geschäftsfeld wird in drei Schritten aufgebaut:
Erster Schritt: Zunächst soll bestehende Ladeinfrastruktur (AC/DC) der ESM Selb Marktredwitz GmbH und der SWW Wunsiedel GmbH (je 26 Ladepunkte an acht bzw. sechs Standorten) übernommen werden. Diskutiert wird zudem die Übernahme der Ladeinfrastruktur weiterer Stadtwerke und Kommunen – wie etwa die der Stadtwerke Hof oder der LUK Helmbrechts.
Zweiter Schritt ist die Entwicklung weiterer Ladepunkte (AC/DC). Bereits in Planung sind zehn AC-Ladepunkte und ein DC-Ladepunkt in Verbindung mit PV-Anlagen auf dem Parkplatz der Luisenburg. Zudem hat das Klimaschutznetzwerk Nordostbayern Standorte für insgesamt 10 DC-Ladesäulen und 33 AC-Ladesäulen identifiziert, die nach einem entsprechenden Beschluss des ZENOB-Aufsichtsrates innerhalb der der nächsten zwei Jahre realisiert werden sollen. Für A-Standorte mit längerer Standzeit des Autos eignen sich AC-Ladesäulen (22 kW beim Laden eines Fahrzeugs), für B-Standorte mit kürzeren Standzeiten DC-Ladesäulen (55 kW). Es werden für jeden Standort Fördermittel aus dem Programm „Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bayern 2.0“ beantragt, die bis zu 50 Prozent der Kosten abdecken können.
Dritter Schritt ist der Aufbau von Schnellladeinfrastruktur in Kombination mit PV und Batteriespeichern. Das Konzept wird Charge Farm genannt und die Speicher sorgen, indem sie als Flexibilitäten im Stromnetz vermarktet werden, für stabile Wertschöpfung. Die PV-Anlagen sind spezialisiert auf den Verkehrssektor ohne EEG. Der Aufbau erfolgt mit standardisierten Anlagenkomponenten und moderner 800-Volt-Technologie. Die Vision ist ein sich mit der Sonneneinstrahlung ändernder Ladepreis und die Nutzung der Batterien der E-Autos als mobile Speicher. Zudem ist angedacht, eine eigene Gesellschaft ZENOB Charge zu gründen, der neben der ZENOB, der ESM, der SWW weitere Stadtwerke und eventuell private Partner beitreten könnten.

Foto: ZENOB