Pressemitteilung vom 17.12.2024: Klimaschutznetzwerk unterstützt Kommunen in Nordostbayern
Konsequenter Klimaschutz benötigt jede Menge Ressourcen wie Know-how und finanzielle Mittel. Dabei muss das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden, denn viele Strategien sind von einem Ort auf den anderen übertragbar. In der Region hat sich deshalb das Klimaschutznetzwerk Nordostbayern gegründet, dessen dreizehn Mitglieder alle Gesellschafter der ZukunftsEnergie Nordostbayern (ZENOB) GmbH sind.
Der Zusammenschluss werde die Maßnahmen für die Transformation der Energieversorgung noch effizienter machen, so Nicolas Lahovnik, Aufsichtsratsvorsitzender der ZENOB und Erster Bürgermeister Wunsiedels. „Wir bündeln mit dem Netzwerk unsere Kräfte, um alle ZENOB-Mitglieder bestmöglich unterstützen zu können“, sagt Lahovnik. Immer mehr Extremwetter-Ereignisse würden zeigen, dass die Zeit dränge und „gehandelt werden muss vor allem vor Ort, was wir hier Nordostbayern seit vielen Jahren tun“.
Zum Klimaschutznetzwerk gehören die Städte Wunsiedel, Arzberg, Kirchenlamitz, Marktleuthen und Weißenstadt, die Marktgemeinden Oberkotzau und Zell im Fichtelgebirge, die Gemeinden Brand und Bischofsgrün, die Verwaltungsgemeinschaft Thiersheim (Thierstein und Höchstädt) sowie das Kommunalunternehmen Marktredwitz, die Gemeindewerke Marktgemeinde Stammbach und die Licht- und Kraftwerke Helmbrechts. Das Netzwerk wird Potenziale für Erneuerbare Energien ermitteln sowie bei der Erarbeitung von Klimaschutzmaßnahmen, der Antragstellung für Fördermittel und der Schaffung von Planungsgrundlagen für konkrete Maßnahmen unterstützen. „Eine wertvolle Hilfe für viele Akteure der regionalen Transformation der Energiewirtschaft“, betont ZENOB-Geschäftsführer Marco Krasser.
Die ZENOB managt das Netzwerk gemeinsam mit der endura nordostbayern, die zur endura kommunal GmbH mit Standorten in Freiburg im Breisgau und in Wunsiedel gehört. In der Wiesenmühle in Wunsiedel sind derzeit fünf Mitarbeitende der endura tätig und das Team soll aufgrund der vielfältigen Aufgaben wachsen. „Wir sind Ansprechpartner für die Kommunen des Netzwerks bei allen Fragen rund um den Klimaschutz“, so Jessica Witowski, Beraterin bei endura.
Drei Themenschwerpunkte
Das Netzwerk hat drei Themenschwerpunkte identifiziert: Erstens die kommunale Wärmeplanung, mit der die ersten Kommunen bereits begonnen haben. Hier geht es unter anderem darum, den Planungsstand zu vergemeinschaften. Zweitens soll eine digitale Plattform geschaffen werden, welche die Potenzialanalysen für Wind und Photovoltaik, die kommunale Wärmeplanung und die Maßnahmen in Sachen Mobilität darstellt – und das für alle Sektoren, also Strom, Wärme, Verkehr und Prozesse. Die Plattform wird als Planungsgrundlage für die Herstellung von Treibhausgas-Neutralität in den ZENOB-Kommunen bis zum Jahr 2040 dienen.
Drittens liegt der Fokus auch auf der Mobilität. Es werden E-Mobilitätskonzepte für die Kommunen erstellt und diese interkommunal optimiert. Letzteres minimiert die Kosten ebenso wie die Beantragung der zur Verfügung stehenden Fördermittel für die Ladeinfrastruktur. Zudem werden Informationsveranstaltungen zum Thema E-Auto durchgeführt, die online stattfinden, damit eine möglichst große Zahl an Menschen daran teilnehmen kann. Nächster Termin ist der 23. Januar 2025, bei dem Fragen beantwortet werden sollen wie: Ist das E-Auto wirklich klimafreundlicher? Welche E-Auto-Modelle gibt es und wie hoch sind die Reichweiten? Worauf sollte man generell beim Kauf achten? Was kostet ein Ladevorgang und welche Zahlungsmöglichkeiten gibt es? Wie funktioniert das Laden unterwegs und privates Laden zuhause? Wie kann ich mein Elektrofahrzeug mit dem eigenen Solarstrom laden?
Förderung vom Bund
Alle vom Klimaschutznetzwerk erarbeiteten Informationen werden so aufbereitet, dass die ZENOB-Kommunen maximal davon profitieren. Finanziert wird der Zusammenschluss aus Eigenmitteln der dreizehn Mitglieder, vor allem aber aus Fördermitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative, aus denen kürzlich 520.000 Euro zugesagt wurden. „Das Klimaschutznetzwerk bietet den Netzwerkkommunen die Gelegenheit, sich mit dem Thema Klimaschutz und Energiewende zu befassen und sich auszutauschen – ohne dass in den einzelnen Kommunen viele Ressourcen geschaffen werden müssen. Ziel ist es, viel externes Wissen in die Kommunen zu bringen, so dass diese sich auf die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen konzentrieren können“, sagt Sarah Berberich, Netzwerkmanagement endura kommunal.

Engagieren sich gemeinsam für den Klimaschutz in Nordostbayern.
Foto: endura kommunal GmbH